Versöhnlicher Abschluss

In einem hochklassigen Spiel, das die zahlreichen Zuschauer begeisterte, unterlag der SVS Türkheim am letzten Spieltag in der Volleyball Bayernliga dem ASV Dachau 3 mit 1:3 und beendet damit die Saison auf dem 5. Tabellenplatz.
Die Ausgangssituation vor diesem letzten Spiel war klar. Türkheim hatte den Klassenerhalt sicher und würde mit einem Sieg oder mindestens zwei gewonnenen Sätzen Hauzenberg zum Meister machen und sich damit die lange Anreise nach Hauzenberg in der nächsten Saison ersparen. Dachau 3 hingegen musste unbedingt gewinnen, um die Meisterschaft zu holen. Da Dachau 2 aus der Regionalliga abgestiegen war, hätte man damit erneut eine Mannschaft in der Regionalliga.
Dachau präsentierte sich von Beginn an als technisch versierte Mannschaft, die sich bis auf zwei ältere Routiniers aus U 18 und U 20 Spielern zusammensetzte. Mit viermaligem Training in der Woche hatte Trainerkoryphäe Sepp Wolf eine Truppe geformt, die den Türkheimern alles abverlangte. Den ersten Satz dominierte aber Türkheim. Trotz der großen Fangemeinde aus Dachau hatten die Türkheimer die junge Truppe gut im Griff. Vor allem die beiden Mittelangreifer Johannes Klinkert und Sebastian Schorer wurden von Zuspieler Jannik Birkholz immer wieder gut in Position gebracht, so dass sie mit Schnellangriffen fast schon nach Belieben punkteten. Mit großem kämpferischen Einsatz vom überzeugenden Libero Johannes Ackermann wurde mancher Angriff des Gegners entschärft und der im ersten Satz erneut sehr starke Robert Frey punktete immer wieder über die Außenposition. Mit gutem Block wurden die starken Angreifer aus Dachau das eine oder andere Mal ausgebremst und so konnte der erste Satz sicher mit 25:20 gewonnen werden. Die starke Leistung im 1. Satz würdigte Gästecoach Wolf entsprechend: „Wir waren überrascht, wie überlegen Türkheim hier agierte und zu diesem Zeitpunkt glaubte ich nicht an einen Sieg.“
Wer nun gedacht hatte, dass dieser Abend für die Türkheimer ein Spaziergang werden würde, sah sich im 2. Satz eines Besseren belehrt. Zwar führte man schnell mit 5:1, geriet dann aber immer mehr in die Defensive. Dachau punktete immer wieder über ihren überragenden erst 15jährigen Außenangreifer und Jugendnationalspieler Simon Pfretzschner, der die Türkheimer Abwehr vor schier unlösbare Aufgaben stellte. So wurde der 2. Satz auch mit 18:25 abgegeben.
Besser lief es für Türkheim im dritten Satz. Mit guten Angriffen von Fabian Scherer, der nach seinem Auslandsaufenthalt wieder in die Stammformation zurückgekehrt war, und einem sicher stehenden Block wurde eine 16:9 Führung erkämpft. Doch diese hatte nicht lange Bestand. Schwächen in der Ballannahme führten dazu, dass Dachau wieder aufkam und zum 20:20 ausgleichen konnte. Und dann kam die Stunde von Simon Pfretzschner. Mit unglaublichen Sprungaufschlägen, die er mit brachialer Gewalt über das Netz knüppelte, holte er vier direkte Punkte. Türkheim konnte zwar noch drei Punkte aufholen, musste den Satz dann aber mit 23:25 abgeben.
Im vierten Satz machte sich das kräftezehrende Spiel vor allem auf Türkheimer Seite bemerkbar. Man versuchte zwar alles, um die drohende Niederlage abzuwenden, Dachau zog aber unaufhaltsam davon, setzte die Türkheimer Ballannahme mit harten Aufschlägen unter Druck und sicherte sich schließlich mit dem 25:16 Satzgewinn die Meisterschaft.
Trotz der Niederlage war man auf Türkheimer Seite aber nicht unzufrieden. Spielertrainer Julian Birkholz, der verletzt pausieren musste, zog ein insgesamt positives Saisonfazit: „Wir waren angetreten, um die Klasse zu halten, und das ist uns schon früh gelungen. Wir konnten die beiden Jugendspieler Johannes Ackermann und Paul Barth gut in die Mannschaft integrieren und Lukas Lohmüller und Johannes Klinkert aus Mauerstetten erwiesen sich als die erhoffte Verstärkung. Schade nur, dass Johannes aufgrund seines Studiums in Regensburg unser Team verlassen wird. Es wird schwierig werden, einen adäquaten Ersatz zu finden.“
Mit dem fünften Tabellenplatz erreichte Türkheim die bisher beste Platzierung ihrer fünfjährigen Bayernligazugehörigkeit. Sie sollte Ansporn sein, in der nächsten Saison noch besser abzuschneiden.

Bericht: Werner Klein