Stimmung top, Ergebnis Flop

Es bleibt dabei: Der SVS Türkheim wartet in der Regionalliga weiter auf den ersten Heimsieg. Trotz der großartigen Unterstützung durch die wiederum zahlreich erschienenen Zuschauer unterlag man Mitaufsteiger Grafing 2 mit 1:3.

Und dabei standen die Vorzeichen für einen möglichen Sieg gar nicht so schlecht. Zwar fehlte weiterhin der erkrankte André Meier und auch der bewährte Libero Fabian Birkholz musste verletzungsbedingt passen, aber dafür kam nach langer Verletzungspause Daniel Schneider zurück ins Team.

Die Grafinger stellten eine Mannschaft aus alten Routiniers mit Zweitligaerfahrung und sehr guten Nachwuchsspielern. Mit äußerst hart geschlagenen Angaben versuchten sie, die Türkheimer unter Druck zu setzen, was ihnen aber nur teilweise gelang. Die Türkheimer hielten mit großem Kampfgeist dagegen und vor allem Kapitän Fabian Scherer punktete immer wieder spektakulär über die Diagonalposition. So konnte auch der erste Satz mit 25:21 gewonnen werden.

Auch der 2. Satz verlief ganz nach dem Geschmack der Zuschauer. Im Gegensatz zum Spiel  gegen Bayreuth stand diesmal der Block der Türkheimer immer wieder goldrichtig und zog so den Grafingern den Zahn. Frenetisch angefeuert von den Zuschauern schien es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch der zweiten Satz unter Dach und Fach war. So führte man bereits mit 24:21, konnte aber wie schon so oft in dieser Saison drei Satzbälle nicht verwerten. Es ging in die Verlängerung, die dann Grafing mit 28:26 zum Satzgewinn nutzte.

Erstaunlicherweise brach nun die Mannschaft nicht ein, sondern Türkheim, wo Ersatzlibero Lukas Lohmüller in Annahme und Abwehr glänzte,  wehrte sich nach Kräften. Immer wieder setzte Zuspieler Johannes Ackermann seine Angreifer gekonnt in Szene, wobei aber Daniel Schneider nicht wie gewohnt punkten konnte. Aufgrund seiner langen Verletzungspause fehlte noch das Timing bei seinen Schnellangriffen, aber als Blockspieler gab er der Mannschaft die nötige Sicherheit.  Man holte einen 14:18 Rückstand auf und war auf dem besten Weg, den dritten Satz zu gewinnen. Aber plötzlich war wieder die Sicherheit vorbei. Zaghafte und verschlagene Angaben ermöglichten den Grafingern davonzuziehen, die schließlich keine Mühe hatten, den Satz mit 25:21 zu gewinnen.

Im vierten Satz war es schließlich mit der Chance auf einen Spielgewinn endgültig vorbei. Die Grafinger zogen schnell  auf 8:3 davon und gaben diesen Vorsprung auch  bis Spielende nicht mehr ab. Mit 25:16 wurden den Gastgebern wieder mal ihre Grenzen aufgezeigt.

Die Enttäuschung auf Seiten der Türkheimer war diesmal nicht allzu groß. „Obwohl wir die ersten beiden Sätze auf Augenhöhe spielten, reichte es nicht zum Sieg, da wir gegen Ende des Spiels mit unseren Aufschlägen zu wenig Druck gemacht hatten“,  meinte Spielertrainer Robert Frey, der nach seiner Verletzung noch nicht die Durchschlagskraft früherer Spiele hatte. Und Spielführer Fabian Scherer ergänzte: „Endlich hat ein Spiel wieder mal Spaß gemacht.“

Die Türkheimer bleiben nach dieser erneuten Niederlage weiterhin Tabellenschlusslicht und haben jetzt schon nach der Vorrunde nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt. Dem kleinen Kader geschuldet fehlt es an Alternativen, wenn mal ein Spieler einen schlechten Tag hat oder Spieler krank oder verletzt sind. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Frustration bei den Spielern in Grenzen hält und man den Spaß am Volleyball nicht verloren hat.